Dem allgemeinen Trend zum ökologischen Bauwerk angepasst, erfährt die Verwendung von Lehmbauplatten aus traditioneller Herstellung, aber auch die Benutzung anderer Baumaterialien unserer Vorväter großen Auftrieb.
Lehm ist eine Mischung aus durch die Erosion fein zermahlenen Sandkörnern, aus Sand, Schluff und Ton. Als Mergel bezeichnet man Lehmarten mit einem großen Anteil an Kalk, ein Lehm mit sehr viel Ton im Gemisch wird landläufig als Fett bezeichnet. Lehm ist der älteste Baustoff dieser Erde, der Mensch übernahm die Grundlagen der Idee offensichtlich von seinen tierischen Nachbarn, Nagetieren, Füchsen, Bibern, die tonhaltige Erde für ihre Bauten und Höhlen bevorzugen. Als Baustoff hat der Lehm viele positive Eigenschaften. Das poröse Material wirkt regulierend auf die Luftfeuchtigkeit, es wirkt bei Sonneneinstrahlung wie eine Dämmschicht. So sind zu großen Teilen aus Lehm gebaute Häuser angenehm kühl im Sommer und entsprechend warm, denn der Stoff speichert auch Wärme im Winter. Auch Backsteine, Ziegelsteine sind letztlich aus Lehm. Lehm ist also der Überbegriff für eine gewöhnlich in feuchtem Zustand vorzufindende Erosionsmischung. Es gibt verschiedene Arten von Lehm, benannt nach dem Ort, an denen er durch Verwitterung entstanden ist. So kennen Fachleute Berglehm, aus Flüssen den Auenlehm, den Gehängelehm, den Gletscherlehm oder auch den Lehm aus Lössböden.
Lehmziegel können in verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Die Lufttrocknung in Holzformen, bei gleichzeitiger Untermischung von Stroh, die älteste Methode, Ziegel beziehungsweise Backsteine herzustellen, setzt sich in unseren Tagen aus baubiologischen Gründen erneut immer mehr durch. Das Stroh im Lehm trägt zu einem wesentlich verbesserten Wärmedämmwert bei. Der Nachteil luftgetrockneter Ziegel jedoch ist, dass ihre Festigkeit mit zunehmender Feuchtigkeitsaufnahme nachlässt. Dies kann man durch das Brennen verhindern.